Ellenbogendysplasie beim Hund – Ursachen, Symptome, Diagnostik und Behandlung!

Die Ellenbogendysplasie beim Hund (ED) ist eine verbreitete, genetisch bedingte Fehlbildung des Ellbogengelenks, die in der Folge zu schmerzhaften Arthrosen und Bewegungseinschränkungen führt. Finde hier alle Information über Entstehung und Symptome, wie eine ED beim Hund diagnostiziert wird und wie du einem an ED erkrankten Hund eine gute Lebensqualität sichern kannst.

Was versteht man überhaupt unter einer Ellenbogendysplasie beim Hund?

Gelenke bestehen in der Regel aus mehreren Knochen, die sich durch eine besonders glatte, ebenmäßige Oberfläche und ihre Form ineinander schmiegen und einen reibungslosen Bewegungsablauf gewährleisten. Zum Schutz der Gelenke sind die Knochen mit Knorpel ummantelt, der das Gelenk ähnlich einem Kissen abfedert. Gelenkschmiere, die sogenannte Synovia, macht Deine Gelenkbewegung noch geschmeidiger und schont den recht zerbrechlichen Knorpel.

Beim Ellbogengelenk stehen die drei großen Röhrenknochen der Vordergliedmaße miteinander in Kontakt: der Oberarmknochen mit der Elle und der Speiche. Das Gelenk ermöglicht es dem Hund, den Arm zu strecken und zu beugen und ist somit entscheidend für einen reibungslosen Bewegungsablauf.

Hat der Hund eine Ellenbogendysplasie, sind die Gelenkoberflächen nicht ebenmäßig und glatt. Die Folge sind Fehlbelastungen des empfindlichen Knorpels, was zu äußerst schmerzhaften Knorpelschäden, Gelenkentzündungen und langfristig Arthrosenbildung führt. Eine Ellbogendysplasie ist genetisch bedingt und nicht heilbar. Alle therapeutischen Maßnahmen dienen lediglich der Linderung der Symptomatik.

Rasseprädispositionen bei der Ellenbogendysplasie

Grundsätzlich können alle Hunde an einer Ellbogendysplasie erkranken. Dennoch betrifft die erblich bedingte Erkrankung meist größere Hunderassen. Besonders häufig tritt die ED bei folgenden Rassen auf:

  • Chow-Chow
  • Rottweiler
  • Berner Sennenhund
  • Grosser Schweizer Sennenhund
  • Neufundländer
  • Labrador Retriever
  • Deutscher Schäferhund
  • Bordeaux-Dogge

Ellenbogendysplasie beim Hund erkennen: Symptome und Diagnostik

Symptome der Ellenbogendysplasie beim Hund

Die Symptomatik unterscheidet sich je nach Schwergrad der ED. Zu den häufig vorkommenden Symptomen bei der ED beim Hund zählen:

  • Lahmheit auf einer oder beiden Vordergliedmaßen
  • Schmerzhaftigkeit und Berührungsempfindllichkeit im Bereich des Gelenks
  • Eingeschränkte Bewegungsabläufe
  • Fehlstellung der Gliedmaße (zum Beispiel in Form einer Außenrotation der Pfote
  • Morgensteifigkeit, Steifigkeit nach dem Aufstehen
  • Vermeidung bestimmter Bewegungen (zum Beispiel von Sprüngen, Spielen etc.)
  • Belecken und Beknabbern des betroffenen Gelenks

Treten bei dem Hund ein oder mehrere Symptome auf, sollte er dem Tierarzt für weitere Diagnostik vorgestellt werden.

Diagnostik der Ellenbogendysplasie beim Hund

Um eine Diagnose stellen zu können, wird der Tierarzt vermutlich zunächst einige Fragen stellen, um einen ausführlichen Vorbericht über das Tier zu bekommen. Im Anschluss wird er das Tier allgemein und orthopädisch untersuchen. Dabei muss das Tier in der Regel in allen Gangarten vorlaufen, die Gliedmaße wird ausgiebig abgetastet und nach Deformationen, Verletzungen und gestörten Bewegungsabläufen untersucht. Erhärtet sich der Verdacht einer Ellenbogendysplasie, wird der Tierarzt zur weiteren Diagnostik ein Röntgen von dem betroffenen Gelenk durchführen. Beim ED Röntgen beim Hund kosten die Durchführung und Befundung meistens zwischen 200 und 250 €. Manchmal lässt sich nicht allein über ein Röntgenbild eine Ellenbogendysplasie diagnostizieren. Um eine noch genauere Darstellung des Ellenbogengelenks zu erreichen, kann der Tierarzt deshalb die Durchführung einer Computertomographie empfehlen, um Eden Ellbogenbogen dreidimensional beurteilen zu können und so mögliche Differentialdiagnosen, zum Beispiel einen fakturierten Processus coronoideus oder einen isolierten Processus anconeus, ausschließen zu können.

Behandlung einer Ellenbogendysplasie beim Hund

Eine Ellbogendysplasie ist nicht heilbar. Einmal aufgetreten, ist das Ziel, die Symptomentwicklung und den Krankheitsverlauf so mild wie möglich zu halten. Man unterscheidet eine konservative Therapie von einer chirurgischen Therapie.

Konservative Therapie

Die konservative Therapie stützt sich zum einen auf eine gezielte Bewegungstherapie mittels Physiotherapie, um das Gelenk beweglich zu halten und es durch eine starke Muskulatur zu entlasten. Eine zusätzliche Schmerztherapie kann bei akuten Entzündungsschüben Linderung verschaffen. Verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, zum Beispiel Präparate wie Grünlippmuschel-Extrakt, können sich unterstützend auf das Gelenk auswirken. Eine Injektion von Hyaluronsäure kann den Knorpel stabilisieren und Entzündungen mildern. Wichtig bei der konservativen Therapie sind zudem eine vorsichtige, aber konsequente Bewegung sowie ein der Größe und Rasse entsprechendes Körpergewicht, damit die Belastung des betroffenen Gelenkes so gering wie möglich gehalten wird. Zur Schonung des Gelenks kann eine orthopädische Hundematratze

Chirurgische Therapie

Bei einer chirurgischen Therapie wird versucht, die Oberfläche des Knochens so zu stimulieren, das mögliche Unebenheiten im Gelenk durch Knochenneubildung ausgeglichen werden. Ein chirurgischer Eingriff stellt eine massive Störung des Gelnks dar, bei der auch bei besten Absichten immer ein Schaden im Gelenk gesetzt wird. Aus diesem Grund sollte man sehr gut abwägen, ob ein solcher Eingriff tatsächlich sinnvoll ist. Bei einer Ellenbogendysplasie beim Hund sind OP Kosten zwischen 1500 und 2000€ einzukalkulieren.
Nach einer OP des Ellbogengelenks benötigt man ein wenig Geduld. Die Belastung und Bewegung nach einer ED OP sollte nur langsam und am besten unter Anleitung eines Physiotherapeuten gesteigert werden.

Wichtig: auch ein chirurgischer Eingriff biederte bei einer Ellbogendysplasie keine Heilung. Ist ein Gelenk von der Ellbogendysplasie betroffen, bedeutet das, dass das Gelenk fortschreitend seine Funktionalität verlieren wird. Man kann mit allen Behandlungsmethoden die Verlauf lediglich verlängern und die Symptome mildern.

Ziel ist es sowohl bei beiden Therapierichtungen, die Lebensqualität des Hundes sought wie möglich aufrechtzuerhalten.

Prophylaxe

Die einzige Möglichkeit, einer ED beim Hund vorzubeugen, ist die sorgfältige Auswahl der Elterntiere bei der Zucht. Dafür wurden inzwischen ausführliche Tests eingeführt, die zur Zuchtzulassung notwendig sind.

Fazit

Die Ellenbogendysplasie beim Hund ist eine erblich bedingte Erkrankung, die insbesondere bei größeren Rassen gehäuft auftritt. Dabei besteht eine fortschreitende Inkongruenz der Gelenke, hervorgerufen durch Fehlbildungen der Knochenoberflächen. Dadurch entstehen Knorpelschäden und Arthrosen, die zu schwerwiegenden Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen können. Die Ellbogendysplasie ist nicht heilbar. Therapeutische Maßnahmen können konservativ oder chirurgisch sein, sie beide dienen der Linderung der Symptomatik und einer Verzögerung des Krankheitsverlaufs. Die Lebensqualität des Hundes sollte so weit es geht erhalten werden. Durch eine sorgfältige Auswahl der Elterntiere kann die Wahrscheinlichkeit einer ED minimiert werden.

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